Der Graue Star (Katarakt)
Der Graue Star (Katarakt)
Ursachen, Behandlung und moderne Linsenlösungen
Was ist eine Katarakt?
Die Katarakt – umgangssprachlich als Grauer Star bekannt – ist eine natürliche, meist altersbedingte Trübung der Augenlinse. Die Linse verliert mit der Zeit ihre Transparenz, was zu einer allmählichen Verschlechterung des Sehens führt. Betroffene berichten oft von:
• Verschwommenem oder nebligem Sehen
• erhöhter Blendempfindlichkeit
• Schwierigkeiten beim Lesen oder Autofahren
• veränderten Farb- und Kontrastwahrnehmungen
In vielen Fällen tritt die Katarakt schleichend auf – häufig merken Patienten die Veränderungen erst, wenn der Alltag zunehmend beeinträchtigt wird.
Wie entsteht eine Katarakt?
Die Hauptursache ist der natürliche Alterungsprozess. Im Laufe der Jahre verändern sich die Eiweißstrukturen in der Augenlinse, wodurch sie trüb wird. Weitere Risikofaktoren sind:
- Diabetes mellitus
- Augenverletzungen oder Entzündungen
- starke UV-Belastung
- bestimmte Medikamente (z. B. Kortison)
- genetische Veranlagung
Wie wird der Graue Star behandelt?
Die einzige effektive Behandlung ist eine Kataraktoperation – ein weltweit millionenfach durchgeführter, sicherer Routineeingriff. Dabei wird die eingetrübte Linse durch eine künstliche Intraokularlinse (IOL) ersetzt. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant unter örtlicher Betäubung und dauert nur wenige Minuten.
Ablauf der Operation:
- Betäubung: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Eingriff für Sie angenehm zu gestalten. In der Regel werden betäubende Augentropfen oder andere lokale Betäubungsverfahren verwendet – völlig schmerzfrei.
- Mikrochirurgischer Zugang: Ein winziger Schnitt (ca. 2 mm) wird am Rand der Hornhaut gesetzt.
- Zertrümmerung der natürlichen Linse mittels Ultraschall (Phakoemulsifikation) oder Laser (Femtolaser).
- Entfernung der Linsenreste.
- Einsetzen der neuen Intraokularlinse (IOL) – diese entfaltet sich von selbst im Auge.
- Wundverschluss – meist selbstheilend, kein Nähen nötig.
Nach dem Eingriff dürfen Sie meist noch am selben Tag nach Hause. Bereits am nächsten Tag ist häufig eine deutliche Sehverbesserung spürbar.
Welche Linsenarten stehen zur Verfügung?
Je nach Wunsch, Lebensstil und Sehanforderungen stehen verschiedene Intraokularlinsen zur Auswahl:
1. Monofokallinsen (Standardlinse)
- Scharfes Sehen in einer Entfernung (meist für die Ferne)
- Für den Nahbereich wird weiterhin eine Lesebrille benötigt
- Wird in der Regel von der Krankenkasse übernommen
2. Multifokallinsen
- Sehen in mehreren Entfernungen (Ferne, Nähe, evtl. Zwischenbereich)
- Reduzieren oder ersetzen die Notwendigkeit einer Brille
- Ideal für aktive Menschen, die weitgehend brillenunabhängig sein möchten
3. EDOF-Linsen (Extended Depth of Focus)
- Erweiterter Sehbereich, besonders für Ferne und Zwischenbereiche
- Sehr gute Bildqualität mit geringem Risiko für Lichtphänomene
- Kompromiss zwischen Monofokal- und Multifokallinse
4. Torische Linsen
- Speziell für Patienten mit Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
- Verfügbar als Monofokal-, EDOF- oder Multifokallinse
- Ermöglichen präziseres Sehen ohne Zusatzkorrekturen
Welche Linse ist die richtige für mich?
Die Entscheidung hängt von Ihren Sehgewohnheiten, beruflichen Anforderungen und Ihrem Wunsch nach Brillenunabhängigkeit ab. In einem persönlichen Beratungsgespräch klären wir gemeinsam, welche Linse am besten zu Ihrem Leben passt.
Unser Ziel ist es, nicht nur Ihre Sehkraft wiederherzustellen, sondern Ihre Lebensqualität zu verbessern – mit einer Behandlung, die zu Ihnen passt.